Erstes männliches Mitglied: Landesrat für Männer-Angelegenheiten angelobt

#OhneUnsVielSpaß Parallel-REgierung Feminismus Chancengleichheit Geschlechtergerechtigkeit

Oö. Parallel-Regierung mit Themenschwerpunkt Wirtschaft+Karriere

Wie jedes Mal vor der Sitzung des oö. Landtages kam auch am 7. Juli 2016 die oö. Parallel-Regierung zusammen, um über konstruktive, umsetzbare Maßnahmen für mehr Vielfalt und Geschlechter-Gerechtigkeit abzustimmen. Um die Angelobung von Birgit Gerstorfer als erste Frau in Oberösterreichs vorübergehend frauenloser Landes-Regierung zu spiegeln, gab es auch in der Parallel-Regierung personelle Veränderungen. So wurde das erste männliche Mitglied – am Podium mit Tochter – mit den Agenden „Männerangelegenheiten und Kinderbetreuung“ unter großem Publikums- und Medienandrang betraut.

Themenschwerpunkt der Juli-Sitzung der Parallel-Regierung: Wirtschaft/Bildung/Karriere. „Frauen erwirtschaften Zukunft – dessen müssen sich all jene, die gesellschaftliche Rahmenbedingungen schaffen, bewusst sein und ihre Entscheidungen danach ausrichten“, appellierte „Landeshauptfrau“ Elisabeth Leitner-Rauchdobler bei der siebten Sitzung der oö. Parallel-Regierung.

Folgende Forderungen haben die Parallel-LandesrätInnen zur Abstimmung gebracht:

Die Landesrätin für Wirtschaft forderte

  • die Unterstützung und Stärkung von Unternehmerinnen in OÖ
  • leistbare, örtlich und zeitlich flexible Betreuung der Kinder
  • die Streichung der WKO-Grundumlage während einkommensfreier Mutterschutz- und Kinderbetreuungszeiten
  • die Erhöhung der steuerlichen Absetzbarkeit des Kinderbetreuungs-Aufwandes für Kinder bis 14 Jahre
  • weniger Bürokratie für Ein-Personen-Unternehmen (EPU)

Der Landesrat für Männerangelegenheiten forderte

  • die gerechte Aufteilung von Betreuungs- und Versorgungsarbeit sowie Gleichstellung von Fürsorge- mit Erwerbsarbeit
  • das Recht auf flexible lebensphasen-orientierte Arbeitszeitgestaltung und die Förderung von Teilzeitvarianten für Männer
  • gerechten Lohn für Fürsorge-Arbeit
  • die Stärkung der gesellschaftlichen Anerkennung von Fürsorge-Arbeit

Die Landesrätin für Bildung forderte

  • die Unterstützung von Organisationen beim Sichtbarmachen der Vorteile von gemischten Führungsteams
  • den Ausbau von Mentoring- und Potenzialprogrammen für Frauen in Unternehmen und im öffentlichen Sektor
  • die Ausweitung von Teilzeitführungsmodellen

Sämtliche Forderungen der oö. Parallel-Regierung wurden einstimmig angenommen.

Die oö. Parallel-Regierung erhält breite Zustimmung von unterschiedlichsten politischen, religiösen und weltanschaulichen Seiten. Im Publikum zeigten unter anderem ihre Unterstützung: Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz (Grüne), dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer (SPÖ), Gerda Lenger (Grüne Linz), Ulrike Bernauer-Birner (Geschäftsführung VFQ), Erika Kirchweger (Katholische Frauenbewegung), Maria Buchmayr (Grüne), Landtagsabgeordnete Uli Boeker (Grüne), Heidemarie Pöschko (Frau in der Wirtschaft Freistadt), Susanne Pollinger (Kinderfreunde), Abena Twumasi (Leiterin Pangea), Jutta Reisinger (Frauenbeauftragte Linz) und viele andere.

#OhneUnsVielSpaß nutzt die Sommerpause des oö. Landtages, um weitere strategische Aktivitäten zu planen. Für die Gruppe ist eine einzige Frau in der Landesregierung nicht genug. Sie fordert eine Regierung, die die Zusammensetzung der Bevölkerung widerspiegelt und die Interessen aller Menschen in Oberösterreich vertritt.