Demokratie und Frauen

Etwas mehr als die Hälfte der Menschen in Oberösterreich ist weiblich. Etwas mehr als ein Drittel der oö. Landtagsabgeordneten ebenfalls. Ein deutlicher Unterschied, der aber noch gering ist, im Vergleich zu den Bürgermeisterinnen, die gerade mal knapp sieben Prozent der oö. Gemeinden vorstehen. In der neunköpfigen oö. Landesregierung ist eine Frau sind nur zwei Frauen vertreten. Und das auch erst wieder seit Juli 2016 April 2017. Vor dem Amtsantritt von Landesrätin Gerstorfer im Juli 2016 Davor war das oberste Gremium des Landes ein dreiviertel Jahr überhaupt frauenlos.

Nun ist es aber so: Frauen und Männer sind zwar vielleicht gar nicht so verschieden, wie viele Vorurteile das gerne suggerieren. Dennoch sind die Lebensrealitäten oft unterschiedlich. Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit, betreuen Kinder und pflegebedürftige Eltern, schupfen den Großteil des Haushaltes. Sie arbeiten häufiger in geringer bezahlten Berufen, oft Teilzeit und auch bei gleichem Arbeitsausmaß in ähnlichen Jobs verdienen sie oft weniger als ihre männlichen Kollegen. Auf ihre Absicherung im Alter kann sich das dramatisch auswirken. Das ist alles so alt wie bekannt. Und: Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Unterschiedliche Lebensrealitäten bedingen unterschiedliche Bedürfnisse, ganz klar. Darum ist es unabdingbar, dass Frauen im gleichen Ausmaß wie Männer in der Politik vertreten sind.

Gemeinsam können wir eine lebendige, stabile Demokratie gestalten. Eine Demokratie, die die Freiheit der Mehrheit sichert und Minderheiten schützt. Eine Demokratie, die das Leben für alle Menschen möglichst lebenswert macht.